Licht im Schacht
Oft findet man die beste Kunst da, wo man sie nicht vermuten würde, Untertage zum Beispiel: Im Erzgebirge liegt der Anfang von Kunst wie so oft beim Volk, bei den Arbeitern. Wenn die Bergleute auf taube Erzadern stießen, schnitzten sie an langen Winterabenden, um mit ihren Werken ihre Familien zu ernähren. Es ist nicht die kitschige Folklore, die es sonst auf Weihnachtsmärkten gibt, sondern hohe Holzbildhauerkunst. Im Erzgebirge gehen Alltags- Industrie- und Kunstgeschichten Hand in Hand. Nicht zufällig ist die Region bekannt als "UNESCO-Weltkulturerbe" und Chemnitz als "Europäische Kulturhauptstadt".
Inge und Sylvie sprechen über das „Lichterland“, über ihre Kunsttradition, die bis heute durch Künstler wie Andreas Mühe oder die Pochenbiennale Chemnitz lebt. Sie sprechen über „Proletkult“, und über Helden und Opfer des Kombinats Wismut – in der DDR eine Art Staat im Staat, aber mit eigener Kunstsammlung. Und natürlich über die Sehnsucht nach Licht, die in Zeiten von Corona vielleicht genauso groß ist wie damals unter den Bergarbeitern.
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